Standort. 491 Mio. Euro an Investitionen holte die ABA 2022 nach Österreich. Immer wichtiger sind aber Fachkräfte.
Wien. Rund eine Million Arbeitsplätze in Österreich hängen an internationalen Unternehmen – diese machen 28 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus. Und das Interesse am Wirtschaftsstandort Österreich ist ungebrochen groß, im vergangenen Jahr 2022 gab es 358 internationale Betriebsansiedlungen und -erweiterungen in Österreich – nach 364 im Jahr zuvor.
Dennoch zählt das Jahr 2022 zu dem dritterfolgreichsten in der Unternehmensgeschichte der Austrian Business Agency (ABA). Die beim Wirtschaftsministerium angesiedelte ABA unterstützt internationale Betriebe bei deren Ansiedelung in Österreich. Am Montag zogen Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) und ABA-Geschäftsführer René Tritscher Bilanz über das vergangene Jahr.
Suche nach Fachkräften
Dabei ging es auch um die sich zunehmend verändernde Aufgabe der staatlichen Agentur. Denn diese kümmert sich auch immer stärker darum, die Attraktivität Österreichs für Fachkräfte aus dem Ausland zu erhöhen. Grund dafür ist die Zahl der offenen Stellen im Land. Diese hat im vergangenen Jahr einen Rekordwert erreicht.
Mit 206.500 Vakanzen im Jahresschnitt meldeten die österreichischen Unternehmen um 41,4 Prozent mehr freie Jobs als im Jahr 2021 und um 61,1 Prozent mehr als im Vor-Corona-Jahr 2019. Auch die Suchdauer der Unternehmen stieg deutlich, wie die Statistik Austria zuletzt berichtete. Die meisten Jobangebote gab es dabei im Dienstleistungsbereich und in der Produktion.
Um diesem Fachkräftemangel entgegenzutreten, braucht es auch Arbeitnehmer aus dem Ausland. Unterstützung erfahre die ABA dabei vor allem durch die Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte, die seit 1. Oktober in Kraft ist, so Tritscher. Die dahingehenden Beratungen seien stark angestiegen, vor allem im Pflege- und Gesundheitsbereich. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 1642 Beratungen im Rahmen der Rot- Weiß-Rot-Karten durchgeführt. Die meisten Fachkräfte kamen 2022 – wie in den Jahren zuvor – aus Deutschland. An zweiter Stelle sind Fachkräfte aus Südosteuropa zu nennen, aber bereits an dritter Stelle macht sich der Brexit bemerkbar – diese Bewerber stammen aus Großbritannien. Vor allem bei hoch qualifizierten Fachkräften, die oft zwischen mehreren Angeboten wählen können, punktete Österreich mit der hohen Lebensqualität. Für die Zukunft wird Südosteuropa ein wichtiger Markt bleiben, gefolgt von Brasilien und Indonesien.
Bei den Unternehmensansiedelungen geht es wiederum darum, auch weiter entfernte Regionen anzusprechen. Verstärkt wurden zuletzt daher die Aktivitäten in Asien. Und das habe auch gefruchtet. Speziell aus Japan und Korea konnte ein stark verstärktes Interesse von Unternehmen, die in Österreich investieren, festgestellt werden. Einer der Hauptgründe, von Asien nach Österreich zu wechseln, liege aber in der starken Förderungswilligkeit der Österreicher, genauer gesagt an der Forschungsprämie und der direkten Forschungsförderung.
Die meisten Unternehmen, die sich in Österreich niedergelassen haben, stammten 2022 mit 80 Firmen aus der IT-Branche, danach folgen wirtschaftsnahe Dienstleistungen (55) und Großhändler (33). Mit 120 Ansiedelungen und Betriebserweiterungen entfiel der Großteil auf deutsche Unternehmen, 31 auf italienische und 21 auf Schweizer Firmen. Durch die letztjährigen Ansiedelungen entstanden insgesamt 2893 neue Arbeitsplätze, und 490,7 Millionen Euro wurden in den Standort investiert.
21.02.2023, Quelle: Die Presse
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