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Neuer Forschungsrat blickt auf Zukunftsszenario und nächste Regierung

Mit ordentlich Verzögerung hielt der neue Rat für Forschung, Wissenschaft, Innovation und Technologieentwicklung (FORWIT) am Montag seine erste ordentliche Sitzung ab. Im Arbeitsprogramm für heuer steht nun die Entwicklung von Zukunftsszenarien, um die Widerstandskraft des Wissenschaftssystems abzuklopfen, Empfehlungen zur Verwendung der Mittel des Fonds Zukunft Österreich, zum nächsten EU-Forschungs-Rahmenprogramm und für die Forschungspolitik der nächsten Regierung.

Auf die unerwartet lange Wartezeit, bis das neue Beratungsgremium der Bundesregierung im November endlich von den zuständigen Ministerien – dem Bildungs-, dem Klimaschutz- und dem Wirtschaftsministerium – beschickt wurde, nahmen die jeweiligen Ressortchefs beim Jahresempfang des FORWIT-Rates am Montagabend Bezug. Man habe nicht gedacht, dass dieser Baustein der letzte im Bereich der Forschungspolitik sein würde, der aus dem Regierungsprogramm umgesetzt wird, räumte etwa Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) ein.

„Schläge“ der Politik erteilen

Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) erhofft sich nun ein aktives Gremium, das durchaus auch Ratschläge im Sinne des zweiten Wortteils – „Schläge“ – ver- bzw. erteilen kann und soll. Das könne für die Politik mitunter schmerzhaft werden, sagte Kocher. Der Bedarf an Beratung aus dem Bereich der Forschung, Innovation und Technologie (FTI) werde angesichts diverser Herausforderungen tendenziell größer, so Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP): „Die Wissenschaft wird wahrscheinlich mehr noch als bisher gefragt werden.“

Das neue, zwölfköpfige Beratungsgremium, das den einstigen Wissenschaftsrat und den Rat für Forschung und Technologieentwicklung ersetzt, wird vom langjährigen Präsidenten des Institute of Science and Technology Austria (ISTA), Thomas Henzinger, geleitet. Zu stellvertretenden Vorsitzenden wurde die schwedische Innovationsexpertin Sylvia Schwaag Serger bestellt.

Die aktuellen Herausforderungen jedenfalls seien ebenso „vielfältig, wie fundamental“, betonte Henzinger. Neue digitale Technologien – nicht zuletzt die Weiterentwicklung von Systemen der Künstlichen Intelligenz (KI) – würden „gewaltige Veränderungen“ anstoßen. Gleiches gelte für „brandgefährliche“ geopolitische Entwicklungen, denen man mit einer Rückbesinnung an eine „nationale Abschottung“ nicht begegnen wird können, für das Desinteresse an Wissenschaft und Forschung und letztlich an den Mechanismen der Wahrheitsfindung „erschreckend großer Teile der Bevölkerung“ und nicht zuletzt für die Umwälzungen durch die „komplexeste Krise unserer Zeit“, den Klimawandel.

„Man kann wohl von spannenden Zeiten sprechen“, so der Computerwissenschafter, der auch ankündigte, angesichts der heurigen Nationalratswahl Empfehlungen für den FTI-Sektor für das Programm der nächsten Bundesregierung liefern zu wollen. Zudem werde man verschiedenste Zukunftsszenarien in dem Gremium durchspielen, in denen etwa verschiedene Wege in der KI-Entwicklung, bei der Teuerung oder unterschiedliche Ausgänge der heuer so zahlreich anstehenden Wahlen – zum Beispiel auch in den USA – berücksichtigen würden. „Wir möchten das österreichische FTI-System unter allen verschiedenen Szenarien durchleuchten“, so Henzinger: „Wir brauchen ein System, das in der Ungewissheit stärker und nicht schwächer wird.“

Service: https://www.forwit.at

24.01.2024, Quelle: science.apa.at

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