Wir sind Ihr Spezialist für Innovationsentwicklung und Förderungen im F&E-Bereich.

Heimische Forschungsquote auf Höchststand

Die Forschungsquote gilt als wichtiger Indikator für die Innovationsfähigkeit eines Landes. Im vergangenen Jahr erreichte sie hierzulande mit 3,35 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) einen historischen Höchststand, wie die Statistik Austria heute bekanntgab. Österreich liegt damit im europäischen Spitzenfeld.

Rund 16,1 Mrd. Euro flossen in Österreich im vergangenen Jahr laut Statistik Austria in Forschung und Entwicklung (F&E). In der Schätzung aus dem April 2024 waren die Statistiker noch von rund 16,6 Mrd. Euro ausgegangen. Da das F&E-Plus mit 5,5 Prozent deutlich höher ausfiel als jenes des Bruttoinlandsproduktes (BIP) – 1,8 Prozent gegenüber 2023 – erhöhte sich die sogenannte Forschungsquote. Der Anteil der F&E-Aufwendungen am nominellen BIP lag mit 3,35 Prozent hoch wie nie.

 

Die Forschungsquote gilt als wichtiger Indikator für die Innovationsfähigkeit eines Landes. Da sie als Anteil am BIP definiert ist, unterliegt sie entsprechenden Schwankungen. So fiel sie etwa im Zuge der Erholung des Bruttoinlandsproduktes nach dem Pandemie-Knick im Jahr 2022 leicht auf 3,18 Prozent – nach zuvor zwei Jahren über 3,2 Prozent. Der Wert für das vergangene Jahr stellt nun den bisherigen Höchststand dar.

Fehlender Budgetvoranschlag

Im Regierungsprogramm findet sich – wie von der Forschungscommunity mehrfach gefordert – ein Bekenntnis zur wesentlichen Erhöhung der Forschungsquote auf die Zielgröße von vier Prozent des BIP bis 2030. Wohin die Reise im laufenden Jahr gehen könnte, ist laut den Statistik Austria-Expertinnen und -Experten im Gegensatz zu den Jahren davor „aufgrund des noch ausständigen Voranschlags für das Bundesbudget 2025“ nicht abschätzbar.

APA, Quelle: Statistik AustriaFür 2025 liegt derzeit noch keine Schätzung der Forschungsausgaben vor

 

Österreich im EU-Spitzenfeld

Aus dem Ausland flossen 2024 rund 2,6 Mrd. Euro in das heimische Innovationssystem. Es handelt sich laut Statistik Austria großteils um „Finanzierungsströme innerhalb großer Konzerne, deren österreichische Tochterunternehmen F&E betreiben.“ In die F&E-Finanzierung der Firmen werden auch die jährlichen Ausschüttungen im Rahmen der Forschungsprämie – einer steuerlichen Begünstigung für Unternehmen, die hierzulande Forschung betreiben – eingerechnet. Diese beliefen sich im Jahr 2024 laut Angaben des Finanzministeriums auf mehr als 1,1 Mrd. Euro.

Im internationalen Vergleich liegt Österreich mit seiner F&E-Quote seit einigen Jahren deutlich über dem EU-Schnitt, der 2023 bei 2,22 Prozent lag. Europaweit vergleichbar sind aktuell die Daten von vor zwei Jahren. Hier lagen lediglich Schweden (3,57 Prozent) und Belgien (3,32) vor Österreich (2023: 3,23 Prozent).

„Zu wenige neue Hightech-Unternehmen“

Der für einen Teil der Forschungsagenden zuständige Verkehrsminister Peter Hanke (SPÖ) sieht in der Steigerung der Quote „ein schönes Ergebnis, zugleich aber auch Anreiz, dies mit gezielten Maßnahmen weiter zu stärken“. In einer Aussendung bekräftigt Hanke das Vier-Prozent-Ziel bis 2030. In Österreich gebe es bereits eine gut etablierte Achse zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, viele innovative Unternehmen und hohe F&E-Ausgaben aus privater und öffentlicher Hand. Defizite ortet der Ressortchef bei den „wenigen F&E-Großunternehmen“, im Fachkräftemangel und der Tatsache, „dass es zu wenig neue Hightech-Unternehmen gibt“.

In absoluten Zahlen betrugen 2024 die einschlägigen Ausgaben 16,132 Mrd. Euro. Damit liegt man knapp eine Milliarde Euro über dem Wert des Jahres 2023 (rund 15,29 Mrd.). Das Gros dieser Aufwände kam demnach von inländischen Unternehmen – nämlich 49 Prozent bzw. 7,9 Mrd. Euro. Die öffentliche Hand steigerte ihre Investitionen im F&E-Bereich laut der Auswertung auf knapp 5,6 Milliarden (34 Prozent der Gesamtaufwendungen).

red, science.ORF.at/Agenturen

Link: https://science.orf.at/stories/3229910/

 

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner